Vier Vereinbarungen, vier kraftvolle Entscheidungen führen zu mehr Freiheit und mehr Selbstbestimmung. Der mexikanische Tolteke Don Miguel Ruiz schreibt in seine Büchlein "The four Agreements" (deutsch: Die vier Versprechen) über diese vier Vereinbarungen.
Es geht darum, wie wir uns von ungünstigen Glaubensstrukturen befreien können. Ruiz stellt eine Methode vor, durch die wir uns in Richtung Integrität, Selbstliebe und Selbstverwirklichung entwickeln können.
Sei tadellos mit deinen Worten
Das heisst zuerst, deine Worte nicht gegen dich selbst oder Andere zu richte. Sage nur, was du wirklich meinst und was du verstehst. Nutze stattdessen die Kraft deiner Worte für Wahrheit und Liebe, um dich und andere zu unterstützen.
Diese Vereinbarung tönt sehr einfach - und sie ist sehr kraftvoll, wenn du sie richtig umsetzt. Denn Worte sind sehr kraftvoll. Durch sie kannst du denken, dich ausdrücken und mitteilen und damit kreierst du durch deine Worte dein Leben. So kannst du dich entscheiden, ob du mit deinen Worten eine schöne und liebevolle Welt gestaltest, in der Worte befreien und Menschen einander unterstützen. Oder du kannst mit ihnen durch Schuldzuweisungen und Bewertungen eine unfreie und trostlose Welt erschaffen.
Nicht nur anderen gegenüber sollten wir tadellos sein. Sich selbst abzulehnen in Gedanken oder Worten, ist mit das Schlimmste, was wir tun können.
Nimm nichts persönlich
Das zweite Versprechen besagt: Was auch immer passiert, nimm es nicht persönlich. Wenn dir jemand auf der Strasse sagt "Hey, du bist so dumm und so siehst du auch aus!", geht es dabei nicht um dich, sondern es geht um ihn und um seine Art die Welt zu sehen. Es ist seine Projektion, ausgehend von seinem eigenen inneren Zustand und seinen Möglichkeiten andere wahrzunehmen. Nimmst du es persönlich, und stimmst mit dem Gesagten überein, dann wird es für dich wahr.
Alles was andere tun oder sagen ist eine Projektion ihrer eigenen Realität.
Wenn du diesem Versprechen folgst, wirst du unabhängig von den Meinungen und Handlungen Anderer. Wenn du weisst wer du bist, nimmst du das nicht persönlich, nimmst die Anderen und ihre Bedürfnisse aber trotzdem wahr.
Triff keine Annahmen!
Unser Gehirn funktioniert recht einfach: es will verstehen, rechtfertigen und erklären. Wenn dies gelingt, fühlen wir uns sicher. Um dies zu erreichen treffen wir unentwegt Annahmen. Ob diese Annahme richtig sind, ist unserem Gehirn jedoch weit weniger wichtig, als der Punkt, dass wir eine Erklärung haben. Und nur allzu oft verwechseln wir unsere Annahmen über die Wirklichkeit mit der Wirklichkeit.
Wir treffen Annahmen über alles Mögliche - zum Beispiel darüber, was unsere Mitmenschen denken, warum sie etwas machen, wer wir sind, was wir (nicht) können und wie wir oder sie sein sollten. Und so kreieren wir zahlreiche Missverständnisse, einfach in dem wir unseren ungeprüften Annahmen glauben und voreilige Schlüsse ziehen. Eine sehr häufige Annahme ist beispielsweise, dass ein anderer Mensch so denkt, fühlt oder die Dinge beurteilt wie wir. Diese elegant erscheinende Abkürzung ist leider in Wirklichkeit ein Irrweg, der, wenn wir ihn konsequent verfolgen und einen Abgleich durch Nachfragen vermeiden, zu viel Leid und Unverständnis führt.
Habe den Mut, Fragen zu stellen und auszudrücken, was du wirklich willst.
Gib stets dein Bestes!
Gib in jeder Situation dein Bestes - nicht mehr und nicht weniger. Dein Bestes wird sich von Moment zu Moment verändern. Du änderst dich ständig, also wird dein Bestes manchmal sehr gut, dann wieder vergleichsweise weniger gut sein. Das hängt ab von deiner Gesundheit, deinem Energiehaushalt, deiner Stimmung, der Tageszeit usw. Dein Bestes wird zum Beispiel mehr sein, wenn du glücklich bist, als wenn du dir Vorwürfe machst und dich abwertest.
Wenn du mehr als dein Bestes gibst, verbrauchst du mehr Energie als notwendig, du erschöpfst dich und wirst damit länger brauchen dein Ziel zu erreichen. Wenn du jedoch weniger als dein Bestes gibst, lieferst du dich Frustration, Selbstabwertung und Schuldgefühlen aus.
Es ist die Aktion an sich, die glücklich macht, wenn du dein Bestes gibst. Du bist in Aktion, weil du es liebst und nicht weil du einen Lohn, ein Ergebnis erwartest oder nur dein Sicherheitsbedürfnis befriedigen willst. Wenn das dein Ziel ist, gibst du nicht dein Bestes, da du nicht auf deinem Weg bist. Das Risiko auf sich nehmen, sich zu zeigen, heisst in Aktion gehen und sein Bestes geben ... heisst, zu leben und den eigenen Weg zu gehen.
Es lohnt sich sehr, diese vier kraftvollen Versprechen in das eigene Leben zu integrieren und damit dazu beizutragen unser aller Leben lebenswerter und unsere Welt liebevoller zu gestalten.
Ich wünsche dir viel Erfolg auf diesem Weg!!