Kennst du das: wenn ein Lebensabschnitt zu ende geht, heisst es Abschied nehmen, Pläne schmieden und sich den Lebensthemen zu stellen. Meist ist dies ein sehr lehrreicher Prozess. Mir ging es dabei so:
Die letzten Wochen vor meinem 40. Geburtstag fühlte ich mich emotional eher wie ein Teenager. Von Himmel-hoch-jauzend und absolut glücklich bis, nein, zu Tode-betrübt nicht, aber nachdenklich, sensibel und traurig, war alles dabei! Ich schloss Themen in einer Woche ab und wurde dann doch wieder auf sie zurück geworfen. Wie in einem "Leiterlispiel" - wo es immer mal wieder heisst: zwei Schritte vor; fünf zurück; drei Schritte zurück oder gar auf Anfang. Ich habe zwar mittlerweile gelernt und begriffen, dass selbst, wenn ich gefühlt wieder am Anfang lande mit einem Thema, sich doch etwas verändert hat. Ich gehe das selbe Thema mit neuen Erkenntnissen oder neuen Fragen an und ich glaube das ist der Sinn der Sache. Trotzdem ist es manchmal auch ganz schön anstrengend.
Zum Beispiel das Kinderthema! Ein absoluter Klassiker! Hatte ich es einige Wochen zuvor abgeschlossen mit der Begründung, dass ich a) weiter von den Grundvoraussetzungen entfernt war als an meinem 30sten Geburtstag, b) ich auch ein glückliches Leben ohne Kinder führen kann, da es c) immer Alternativen geben wird, wie ich Kinder in meinem Leben haben kann, auch wenn es nicht meine eigenen sind. So hatte das Thema an einem anderen Tag, ausgelöst durch ein Kapitel in einem Buch, das ich gerade las, nochmals eine ganz neue Relevanz bekommen.
Die Frage Heute war plötzlich: gehört ein Kind zu den Big Five meines Lebens? Die Big Five - die fünf Dinge, die ich unbedingt erlebt haben möchte, bevor ich sterbe? Was sind meine Big Five? Ein Big Five war sicher die Märchenhochzeit, die ich schon erleben durfte. Ein weiteres war am Meer zu leben, was ich mir quasi zum 40sten erfüllt habe. Was sind die anderen drei? Und wenn ich in diesem Tempo weiter mache, werde ich sie erst mit 70 erfüllt haben. Ist das zu spät oder passt das? Fragen über Fragen und keine Antworten. Und doch sooo spannend mich damit auseinander zu setzten. Denn ich lerne mich selber immer besser kennen.
Hast du dir solche oder ähnlich Fragen auch schon gestellt? Wie gehst du damit um? Und welches sind deine Big Five? Bist du auf dem Weg sie zu erfüllen, oder hast du sie eventuell etwas aus den Augen verloren?
Ich lade dich ein, mir von deinen Abschieden, Plänen und deinen Big Five zu erzählen. Es würde mich sehr freuen von dir zu erfahren, wie es dir dabei geht